Was zu Beginn unserer Spurensuche undenkbar war, ist zur schrecklichen Realität geworden – die Geschichten hinter der Geschichte sind aktueller denn je.
… die ersten Impulse kamen 2019 aus den Niederlanden – im Frühjahr 2023 ging die SLG-Trilogie in Druck.
Es war für uns alle eine spannende Zeit: Wird es uns gelingen, mit unserer Saulgauer Spurensuche viele Leser – auch die 'jungen‘ – für unser beladenes Thema zu sensibilisieren?
Das unfassbare Kriegsgeschehen der letzten zwei Jahre zeigt eindringlich, wie wichtig es ist, daran zu erinnern, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich sind. Vielleicht haben wir gerade deshalb so viele erreicht!
Inzwischen ist die Auflage fast vergriffen.
Aus der wird
ZUSAMMEN gehen wir mit dem Seminarkurs Geschichte der Helene-Weber-Schule in Bad Saulgau im April 2025 nach Ysselsteyn!
Die neu formierte Arbeitsgruppe SLG
– Anca und Wolfgang Jung, Michaela Deiglmayr, Conny Scheck und Mary Gelder –
werden sich auch weiterhin ehrenamtlich für das Nicht-Vergessen einsetzen.
… raus aus dem Klassenzimmer und dorthin gehen, wo Geschichte wirklich spürbar wird.
Verstehen, was damals passiert ist, und lernen, warum das auch heute noch wichtig ist – auf Soldatenfriedhöfen und Gedenkstätten können wir die Spuren von Krieg und der NS-Zeit entdecken – denn: Krieg und seine Folgen gehen uns alle an.
Besuche auf Kriegsgräberstätten sind dabei eine echte Chance, Geschichte hautnah zu erleben und zu verstehen, was „Nie wieder Krieg“ wirklich bedeutet und wohin Krieg und Gewalt führen.
Doch die aktuellen Krisen, vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, haben uns gezeigt, dass Krieg nicht nur etwas aus dem Geschichtsbuch ist.
Viele Jugendliche interessieren sich gerade deshalb für Projekte, die sich mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen.
Die vielen Gräber und Gedenkstätten bieten Möglichkeiten, das zu zeigen – der Volksbund versteht sie als Lern- und Begegnungsort.
Es ist sehr wichtig und sinnvoll, dass die heutige Generation
mit diesen Familiengeschichten in Berührung kommt.
Der Seminarkurs Geschichte der Helene-Weber-Schule Bad Saulgau mit Markus Barg-Rothmund, Wolfgang Schneiderhan und Heike Baumgärtner vom Landesverband des Volksbunds sowie Mitglieder der neuen Arbeitsgruppe SLG
Foto: Wolfgang Jung
Am 30. September fand das erste Treffen mit Schülerinnen und Schülern der Helene-Weber-Schule (Bad Saulgau) statt. Der Präsident des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Wolfgang Schneiderhan, erzählte über den unermüdlichen Einsatz für Frieden und Freiheit. Mitglieder der Arbeitsgruppe SLG stellten das Programm für die von ihnen unterstützte Projektwoche auf der deutschen Kriegsgräberstätte im niederländischen Ysselsteyn vor. Weitere Informationen zur Kriegsgräberstätte
Michael Skuppin führt die Teilnehmer zu ausgewählten Orten in Bad Saulgau, die in den Zeitzeugenerinnerungen eine Rolle spielen und erzählt dazu die „Geschichten hinter der Geschichte“.
Manche Örtlichkeiten sind immer noch vorhanden - andere werden den Teilnehmern durch alte Aufnahmen vor Augen geführt.
Der Erzähl-Spaziergang zu den historischen Plätzen ist ein Versuch, Geschichte nachvollziehbar zu machen: Alle Geschichten haben sich hier in unserer Stadt ereignet!
Tauchen Sie in die Geschichten hinter der Geschichte ein.
Alle Informationen hier!
Hugo war nicht nur für SLG – Spuren Lebendig gemacht – wichtig, das Projekt war auch für ihn wichtig. Sehr wichtig.
Er war in der noch stürmischen und unsicheren Anfangsphase unseres Projekts der „Geschichten hinter der Geschichte“ stets zuversichtlich. Er hat tatkräftig und aktiv mit Lesungen unterstützt. Sein unerschütterliches Vertrauen und der Glaube an die Veröffentlichung der Zeitzeugenerinnerungen stimmte uns überaus positiv.
Auch die Lebenswege von Hugo kreuzten sich in Saulgau – jetzt hat sich sein Lebenskreis geschlossen, er ist am 5. Mai 2024 verstorben.
Zeitzeugen, die unser Projekt begleitet und unterstützt haben:
Hildegard Wondollek (2021)
Nadja Bart (2021)
Franz Josef Georg Mock (2021)
Werner Högerle (2021)
Georg Blaser (2022)
Hans Steinhauser (2022)
Paula Munz (2022)
Klara Zacharias (2022)
Claus-Dieter Reinhardt (2023)
Bernhard Fluhr (2023)
Lotte Herbst (2023)
Franz-Josef Koch (2024)
Peter Wenk (2024)
Gerhard Rieber (2024)
Hugo Jansen (2024)
Elfriede Rieck (2024)
Josef Unger (2024)
Menschen, deren Lebenswege sich in Saulgau kreuzen und kreuzten, erzählen uns ihre Geschichten:
Es sind authentische Zeitzeugen-Berichte, Erinnerungen an ihre Kindheit während des Krieges, die nun aus der Perspektive des Erwachsenen betrachtet werden - ein sehr persönliches und somit auch „menschliches“ Erleben.
Diese Lebenserinnerungen sind nicht nur wertvolle Zeitdokumente eines bisher kaum beachteten Kapitels der Bad Saulgauer Stadtgeschichte, sondern sie spiegeln auch unsere heutige Gesellschaft wider, die vom Schicksal dieser Generation mitgeprägt wurde.
Wohin am Ende ideologische Verleitung und falsche Worte führen, das kann man nirgendwo besser nachvollziehen als auf einer Kriegsgräberstätte wie Ysselsteyn/Niederlande.
Die deutsche Kriegsgräberstätte im niederländischen Ysselsteyn – welch unvorstellbares Leid. Ein unendliches Meer von Betonkreuzen, unter jedem einzelnen ruht eine Familientragödie. Dort sind fast 32.000 junge deutsche Männer begraben, Opfer – und auch Täter. Das Durchschnittsalter ist zwanzig Jahre, die meisten von ihnen sind ab September 1944 bis April 1945 gefallen. Es ist eine würdige letzte Ruhestätte, mitten in einem stillen Wald. Der Gang über den riesigen Friedhof ist sehr berührend – wer einmal dort war, den lässt die unfassbare Stille nie wieder los.
Der junge Pilot Anton Franz Schmid ist in Bad Saulgau aufgewachsen, aufgewachsen mit Träumen, Idealen und Wünschen – genau so, wie sie auch heute noch viele junge Menschen in seinem Alter haben. Anton hatte noch einen jüngeren Bruder, Fritz. Beide verband dasselbe Schicksal – sie gingen und blieben im Krieg …
Weit ab von der Heimat hat auch er auf dem Soldatenfriedhof Ysselsteyn seine letzte Ruhe gefunden.
Der Tod ihrer Söhne hat der Mutter das Herz gebrochen, es wurde kalt!
Krieg, das ist nichts, wovon man nur in Geschichtsbüchern liest oder in Erzählungen der Großeltern hört – das Thema Krieg ist leider brandaktuell:
Der Ruf nach Frieden ist heute wohl aktueller denn je –
Sie können unsere reich bebilderte Trilogie für 50 EUR in der "Schwaaz Vere-Buchhandlung" (Hauptstraße 54), bei der "Aral-Tankstelle" (Herbertinger Straße 1) und im "Stadtarchiv" (Kaiserstraße 58, Di. und Mi. 8-12 Uhr) kaufen.
Ebenso ist eine Bestellung der Trilogie weiterhin möglich (info@arbeitsgruppe-slg.de).
Bestellungen für die Bücher mit einer Zahlung von 50 Euro je Dreiteiler müssen über das Konto bei der
Volksbank IBAN: DE33 6509 3020 0055 9060 01 - Arbeitsgruppe SLG - Spuren Lebendig Gemacht - erfolgen. (BIC: GENODES1SLG)
Der Verwendungszweck lautet: Buchbestellung und bitte Name und Adresse der Auftraggeber angeben, um Ihnen die reservierte Edition aushändigen zu können.
Gegen eine Einzahlung von 57 EUR versenden wir auch die Trilogie. Senden Sie uns dazu eine E-Mail mit der gewünschten Anschrift und überweisen Sie parallel dazu den Betrag.
Gerne lassen wir Ihnen einen Geschenkgutschein für schon bezahlte Trilogien zukommen.
Sollten Sie bereits einen Gutschein haben, können Sie diesen im Stadtarchiv einlösen!
© Bild: Anca Jung / Layout: MIOS DESIGN!
Die Auseinandersetzung mit dem schweren Thema in einem Theaterstück auf die Bühne zu bringen, zeugt von Bad Saulgau als Keimzelle der Kulturlandschaft Oberschwabens. Unter der Leitung von Michael Skuppin wurde ein Theaterstück inszeniert, in dem sich das Heute und das Damals generationenüberschreitend verbinden.
Damit wir es nicht vergessen.
Aus der überwältigenden Fülle an Zeitzeugen-Erinnerungen, die die „Arbeitsgruppe SLG“ gesammelt hat, wurde eine markante Auswahl an Geschichten dramaturgisch bearbeitet. Im Dialog sparsam und in der Umsetzung wirkmächtig wurden diese Sequenzen von den über fünfzig Darstellerinnen und Darstellern gezeigt – in der Mehrzahl Schülerinnen und Schüler Bad Saulgauer Schulen. Diese tauchten dabei in die Lebenswelt der (Ur-)Großeltern ein.
Szenen aus dem Leben und den Erlebnissen vor, während und nach der Kriegszeit. Es sind vielleicht die kleinen Geschichten hinter der Geschichte, die uns besonders berühren. Aus dieser schweren Zeit wollen wir lernen und dafür sorgen, dass es nicht wieder so weit kommen darf.
- Demokrit -
2023 war ein Jahr mit sehr bewegenden Höhepunkten – und auch mit einer unfassbaren, weltbewegenden Realität, die wir nur schwerlich ändern können.
Und ja, wir haben mit „SLG“ einiges 'bewegt'. Auf 888 Seiten haben wir die dunklen Schatten der Vergangenheit wieder ins Licht gerückt:
„Damit wir es nicht vergessen!“
Doch es sind nicht die großen Worte, oft genügt eine kleine Geste ...
Unser „Danke“ richtet sich in erster Linie an die Zeitzeugen, die die lange Sprachlosigkeit durchbrochen haben und den Mut hatten, noch einmal in ihre persönlichen Lebensgeschichten einzutauchen.
Hand in Hand:
Unsere wertvollste Erfahrung sind die vielen herzlichen Begegnungen und Gespräche – alte, schon fast vergessene Erinnerungen wurden wiederbelebt, neue Freundschaften sind entstanden – darüber sind wir sehr, sehr glücklich.
Die SLG-Trilogie wird breit getragen, die großen und kleinen Geschichten hinter der Geschichte werden gelesen und weitererzählt. Unsere Saulgauer Spurensuche hat viele erreicht – jetzt ist es die Aufgabe der Nachfolgegenerationen, die Erinnerung an die Unmenschlichkeit, aber auch die Menschlichkeit dieser schweren Jahre wachzuhalten.
Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.
Mahatma Gandhi
Ein DANKESCHÖN an unsere Sponsoren für die Unterstützung
Durch Sie wurden "Spuren Lebendig Gemacht"!
Arbeitsgruppe SLG
Stadtarchiv Bad Saulgau
Maria M. Gelder
Öffnungszeiten: Di u. Mi v. 8 - 12 Uhr